Ergänzender Artikel zu:
Polarisierung im Innern

Steigende Mietpreise

Im frühen 20. Jahrhundert gab es einige Versuche, preisgünstige Siedlungen zu erstellen. Das Projekt einer Gartenstadt in Neu-Münchenstein, für das der Architekt Emil Dettwiler 1912 mit einer Broschüre warb, wurde 1913 teilweise realisiert. Wie später auch die Münchensteiner Baugenossenschaft Wasserhaus (1921) oder das Muttenzer Freidorf (1921) leistete es einen Beitrag zur «Lösung der Wohnungsfrage», wie es im Untertitel von Dettwilers Werbeschrift hiess, und bot einigen Wohnungssuchenden Gelegenheit, zu erschwinglichen Mieten in Logis mit gehobenem Komfort Unterkunft zu finden. Doch Standard war diese Art zu wohnen keineswegs. Im Gegenteil: Der Mangel an Wohnungen führte dazu, dass die Mietpreise stiegen. Der Mietindex, der 1914 auf 100 angesetzt worden war, stand 1926 auf 166 und 1932 auf 187. Erst in der Krise der Dreissiger Jahre sank er wieder leicht und erreichte 1938 einen Stand von 174.(1) Im Herbst 1925 kostete zum Beispiel in Birsfelden eine leerstehende Zweizimmerwohnung pro Jahr 900 Franken Jahresmiete. Für drei Zimmer waren 1300 bis 1450 Franken, für vier Zimmer 2000 Franken aufzubringen. Drei Familien, die zu jener Zeit in Birsfelden eine Unterkunft suchten, erzielten aber ein Jahresgehalt zwischen 2200 und 2600 Franken.(2)

(1) Walter Christen: Der subventionierte Wohnungsbau im Kanton Baselland von 1942-1949, Liestal 1952, S. 13

(2) Statistik Mietwohnverhältnisse vom 25. November 1925, Staatsarchiv Baselland, NA, Justiz-Akten L

 

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