Ergänzender Artikel zu:
Wunsch nach Gleichberechtigung

Der Kanton und die Industrialisierung

Das Wachstum und die Veränderungen im 19. Jahrhundert stellten die Kommunen, die Kantone und den Bund zusehends vor neue, schwierige Aufgaben: Verkehr, öffentliche Beleuchtung, Wasserversorgung, Kanalisation, Strassenreinigung, Post und Telefon, nicht zuletzt die Gerichts- und Polizeiaufgaben, dort auch die administrativen Belange wie Gewerbe- und die Baupolizei. Das alles konnte nicht einfach den Privaten überlassen werden, da sich schon binnen relativ kurzer Zeit zeigte, dass das, was die eine Seite als freien Markt bezeichnete, auf der anderen, der schwächeren Seite der Gesellschaft als blanke Spekulation ankam. Da es sich bei den genannten Gütern aber um Alltagsbedürfnisse, so genannte öffentliche Güter handelte, kam es immer wieder zu Reibereien zwischen den privaten Anbietern und den kommunalen Abnehmern. So zum Beispiel bei der öffentlichen Beleuchtung. 1861 in Bern, 1869 in Basel und 1886 in Zürich wurde diese von den Kommunen übernommen. Um sie zu verwalten, brauchte es Staatsdiener, die Beamten. Aber nicht nur in administrativen Belangen war der Staat gefragt. Durch seine Wirtschafts- und Sozialpolitik griff er immer wieder vermittelnd in die Konflikte zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein, zum Beispiel durch die Gründung des Staatlichen Einigungsamtes am Ende des Ersten Weltkrieges oder die Beschäftigungsprogramme für Arbeitslose in den 1930er-Jahren.

Zum Thema

Einmarsch der Basler Truppen in Liestal, 1831

Fest 150-Jahr-Jubiläum Kanton BL, 1982

 
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