Ergänzender Artikel zu:
Kulturkampf

Wasserkraftwerke als neue Streitpunkte

Die Wasserkraftnutzung der Birs blieb über das Ancien Régime hinaus wichtig. Bei der Arlesheimer Mühle entstand 1830 mit der Schappespinnerei eine der ersten Fabriken auf Baselbieter Boden. Sie nutzte bis ins 20. Jahrhundert das Wasser der Birs. Die Gewerbe am Fluss veränderten sich im Laufe des 19. Jahrhunderts: Mit dem Bau von Strassen verloren Schifffahrt und Flösserei an Bedeutung, der Fischfang ging durch die zunehmende Gewässerverschmutzung aus der Kanalisation und industriellen Quellen zurück. Mit Kraftwerksprojekten zur Stromgewinnung zum Beispiel am Rhein erhielt die Wasserkraft eine neue Bedeutung, die wiederum zu Konflikten führte. Grossprojekte drohten Naturschönheit, wie etwa die Laufenburger Stromschnellen, zu zerstören. Dagegen wehrten sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts Natur- und Heimatschutzverbände. Gegen die Technikbegeisterung und die Wachstumsvorstellungen, die sich mit dem Bau von Kraftwerken verbanden, konnten sich ökologische Argumente kaum durchsetzen, das erwies in den 1950er-Jahren auch der gescheiterte Widerstand gegen das Rheinau-Kraftwerk.

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