Ergänzender Artikel zu:
Wunde Hände

Der Wiedervereinigungsverband erwacht

1914 war ein Wiedervereinigungsverband gegründet worden, infolge der Kriegsereignisse jedoch weitgehend inaktiv geblieben. Die Vorstösse aus dem linken politischen Lager Mitte der 1920er-Jahre weckten den Wiedervereinigungsverband wieder auf. Dabei suchte er die Zusammenarbeit mit den gemässigten Linken. Er teilte mit ihnen das Ziel, nicht aber die Erwartungen. Weder an einer politischen Stärkung der linken Parteien noch an einem grosszügigen Ausbau des Sozialstaates war der bürgerlichen Mehrheit gelegen. Sie befürchtete, dass sich dadurch die steuerliche Belastung der wohlhabenden Schichten erhöhen würde. Zwar kam es im Wiedervereinigungsverband zu einer Zusammenarbeit linker und bürgerlicher Befürworter. Doch blockierten sie einander immer wieder, so dass der Verband die Lancierung einer Volksinitiative mehrmals hinausschieben musste. Anfang der 1930er-Jahre lag ein Initiativtext vor. Dieser beschränkte sich darauf, das Wiedervereinigungsverfahren zu regeln. Auf inhaltliche Postulate verzichtete er. Für die linken Kräfte innerhalb des Wiedervereinigungsverbandes war dieser Vorschlag ungenügend. In der Stadt befürchtete man, die Wiedervereinigung könnte den bürgerlichen Kräften dazu dienen, die sozialpolitischen Errungenschaften Basels rückgängig zu machen. Doch die Linken auf der Landschaft warteten ungern länger, die Vorboten der Wirtschaftskrise drängten. Zudem fanden sich im unteren Baselbiet mehr und mehr auch bürgerliche Politiker, welche für die Wiedervereinigung eintraten.

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