Ergänzender Artikel zu:
Stadt und Land

Gefahr für die Baselbieter Eigenart

Gegen eine Wiedervereinigung der beiden Basler Halbkantone sprachen anfangs der 1930er-Jahre laut dem Heimatbund für das Selbständige Baselbiet resp. dessen Gründer Ernst Boerlin wirtschaftliche und politische Gründe. Zudem würden dem Baselbiet auch auf kulturellem Gebiet Nachteile erwachsen. Der Kanton Basel-Landschaft sei ein typischer Landkanton mit ausgesprochener Eigenart der Bevölkerung. Diese Eigenart, so befürchtete Boerlin 1932, müsse sehr bald geopfert werden. Einerseits sei die Stadt überfremdet, religionsfeindlich und von unruhigen Kommunisten durchsetzt; die «Invasion des städtischen Pöbels» trage die Nachteile der Stadt in die Agglomeration und damit ins Baselbiet. Andererseits führe die natürliche Anziehungskraft der Stadt mit ihren Vorteilen und Annehmlichkeiten dazu, dass die Bevölkerung abwandere und sich der obere und hintere Kantonsteil somit entvölkere. Fremde Interessenkonflikte würden das «Volksganze» spalten und die Arbeiterschaft verhetzen. Die Landwirtschaft werde vernachlässigt, die Baselbieter Bevölkerung radikalisiert und das Verantwortungsgefühl des Einzelnen untergraben. Isolierung, Unzufriedenheit und Entfremdung des oberen und hinteren Baselbiets wären die Folge.(1)

(1) Vortragsmanuskript ‹Für die Selbständigkeit des Baselbiets› vom 6. März 1932, Staatsarchiv Baselland, PA 29, 01.01

Zum Thema

Kinderfasnacht, 1930

Chluri-Verbrennung an der Fasnacht Läufelfingen, ca. 1970

 
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