Ergänzender Artikel zu:
Konstruktion von Identität

Der Gemeindejoggeli-Putsch

Im September 1839 bewegte der Züriputsch, der Sturz der liberalen Regierung durch konservative Kräfte, die politische Öffentlichkeit der Schweiz. In Frenkendorf rief Johannes Martin daraufhin eine Versammlung zusammen, um die liberale Ordnung zu stützen. Gleichzeitig gründete er ein anonymes Komitee der Vaterlandsfreunde und doppelte mit einer fremdenfeindlichen Petition nach. An einer Folgeversammlung in Sissach beschuldigten die Vaterlandsfreunde die Behörden, mit dem Volk Schindluder zu treiben. Sie riefen dazu auf, dem Landrat den Gehorsam zu verweigern, falls er auf ihre Forderungen nicht eintreten sollte. Nun reagierte der Regierungsrat und leitete eine Voruntersuchung wegen Aufreizung zum Ungehorsam ein. Zu weiteren Versammlungen kamen im Frühling 1840 bis zu 3000 Menschen. Inzwischen hatte sich auch Jakob Freivogel, in Gelterkinden Gemeindejoggeli genannt, zur Bewegung gesellt. Er sprach verklausuliert von der in Gelterkinden nach wie vor populären Wiedervereinigung mit Basel-Stadt. Geplant wurde, in den Gemeinden Ausschüsse wählen zu lassen, die am 26. April erneut in Gelterkinden zusammenkommen sollten. Als der Regierungrat daraufhin zwei der Anführer verhaften liess, wurden Gerüchte über einen Umsturz laut. Die Regierung bot Truppen auf und marschierte in Gelterkinden ein. Die Anführer wurden vor Gericht gestellt und verurteilt.

Zum Thema

Heimatmuseum Sissach, 1964

Maisingen in Liestal, ca. 1976

 
.hausformat | Webdesign, Typo3, 3D Animation, Video, Game, Print