Ergänzender Artikel zu:
Stadt und Land

Fremdenfreundlichkeit und -feindlichkeit

In den 1830er- und 1840er-Jahren war das Baselbiet einer der bevorzugten Orte für das Exil deutscher Politflüchtlinge. Den vom Kanton Aargau ausgewiesenen Georg Fein empfing in Liestal Regierungsrat Meyer höchstpersönlich und lud ihn mitsamt seinem Bewacher zum Essen im Schlüssel ein. Wilhelm Schulz aus Darmstadt umschrieb die Baselbieter Freundlichkeit so: «Wohin hätte ich mich besser wenden können als nach dem Kanton Basel-Landschaft?» Friedrich Hecker wiederum folgte dem Lockruf eines Baselbieter Leutnants: «Kommen Sie zu uns, in Basel ist keine Luft für Sie», und die Einbürgerung von Georg Herwegh wurde in Liestal mit Trompetenklang gefeiert. Neben den Deutschen waren es im Baselbiet vor allem die Polen, die von sich reden machten. Doch wurden selbst die Deutschen im Baselbiet nicht immer ohne Einschränkungen aufgenommen. Immer wieder meldeten sich Stimmen, welche die Wortgewandtheit und Überlegenheit der deutschen Advokaten anprangerten oder ganz allgemein vor der angeblichen Überfremdung warnten. Die Bewegung der Volksfreunde schrieb sich 1839 die Fremdenfeindlichkeit ausdrücklich auf die Fahnen und hatte einigen Erfolg. Die Stellung der Deutschen im Baselbiet hatte Konjunkturen und Flauten. Befürworter und Gegner standen einander gegenüber. Zu übersehen ist dennoch nicht, dass es den Deutschen im grossen Ganzen gut erging. Lange nicht alle Fremden im Baselbiet hatten so geringe Probleme wie sie.

Zum Thema

Kinderfasnacht, 1930

Chluri-Verbrennung an der Fasnacht Läufelfingen, ca. 1970

 
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