Ergänzender Artikel zu:
Konstruktion von Identität

Generalstreik

«Die Arbeiterschaft Basellands wird dem Rufe des Oltener Aktionskomitees einig und geschlossen folgen», liessen die Sozialdemokratische Partei und das Gewerkschaftskartell Baselland am 11. November 1918 in einer gemeinsamen Erklärung verlauten. Sie forderten die Bevölkerung von Baselland zur Teilnahme am Generalstreik auf, den das Oltener Aktionskomitee für die ganze Schweiz ausgerufen hatte. Baselbieter Betriebe waren nur vereinzelt vom Generalstreik betroffen. So beklagte sich beispielsweise die Firma Hanro in Liestal beim Regierungsrat darüber, dass sie am Dienstag «durch eine sozialistische Gruppe unter Androhung von weitern Massnahmen gezwungen» gewesen sei, ihren Betrieb einzustellen. Am Mittwoch aber konnte sie ihre Produktion bereits wieder aufnehmen.(1) Wie in anderen ländlichen Gegenden der Schweiz hielt sich die Beteiligung auf der Landschaft in Grenzen. Der Regierungsrat stellte am 13. November in einer öffentlichen Erklärung mit sichtlicher Befriedigung fest, dass sich im Kanton Basel-Landschaft bisher keine Unruhen gezeigt hätten. Für alle Fälle hielt er aber Polizei und Militär in Alarmbereitschaft. Erst am Freitag gab er Entwarnung und am Samstagabend läuteten auf sein Geheiss im ganzen Kanton die Kirchenglocken. Das viertelstündige Geläut sollte das Ende des Ersten Weltkrieges und des Landesstreiks symbolisch unterstreichen und ein Zeichen des äusseren und inneren Friedens setzen.

(1) Schreiben vom 13. November 1918 an den Regierungsrat, Staatsarchiv Baselland, NA, Straf und Polizei D 1

Zum Thema

Heimatmuseum Sissach, 1964

Maisingen in Liestal, ca. 1976

 
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