Ergänzender Artikel zu:
Stadt und Land

Streik gegen Lohnabbau

Die Schuhfabrik Allschwil war in den 1930er-Jahren ein moderner industrieller Fabrikationsbetrieb mit hochgradig arbeitsteiligen Prozessen. Die meisten Arbeiterinnen und Arbeiter arbeiteten im Akkord. Allerdings kam es immer wieder zu unbezahlten Wartezeiten. Zudem konnten die Mitarbeiter im Zeitlohn ihr Gehalt nicht durch schnellere Arbeit aufbessern. 1931 waren die Verhältnisse aus dem Gleichgewicht geraten. Die Akkordabteilungen wollten ihre Wartezeiten mit einem minimalen Stundenlohn überbrückt wissen. Die Arbeiter im Zeitlohn verlangten eine Lohnaufbesserung. Die Betriebsleitung ihrerseits wollte die Akkordansätze nach unten anpassen. Am 11. Juni 1931 unterzeichneten in der Folge 61 Arbeitnehmende eine Erklärung gegen jeden Lohnabbau. Unterstützung fand der Protest auch bei der politischen Linken und beim schweizerischen Verband der Bekleidungs- und Lederarbeiter. Direktion und Gewerkschaft traten in langwierige Verhandlungen ein. Beide Seiten standen unter Druck seitens Dritter: dem Schweizerischen Verband der Schuhindustriellen, der Volksbank und der radikalen gewerkschaftlichen Opposition. Nach erfolglosen Einigungsbemühungen beschloss die Betriebsversammlung, am 28. August 1931 in den Streik zu treten. Wieder setzten Verhandlungen ein, diesmal unter Leitung des kantonalen Einigungsamtes in Liestal. Schliesslich einigte man sich. Nach sechs Wochen Streik nahm die Belegschaft ihre Arbeit wieder auf und praktisch alle Streikenden wurden weiter beschäftigt.

Zum Thema

Kinderfasnacht, 1930

Chluri-Verbrennung an der Fasnacht Läufelfingen, ca. 1970

 
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