Ergänzender Artikel zu:
Konstruktion von Identität

Augenschein in einer Fabrik

Die einzelnen Abteilungen der Firma Rauscher und Stöcklin in Sissach befanden sich 1999 nicht mehr dort, wo sie 1969 gewesen waren. Wo man damals die Schaltanlagen gebaut und verkabelt hatte, befand sich 30 Jahre später die mechanische Werkstatt. Und wo sich die mechanische Werkstatt befunden hatte, breitete sich 1999 die Wicklerei aus. Gleich geblieben waren die Gerüche der öl- und kühlmittelgesättigten Holzböden. Und in der Sägerei roch es noch nach angesengtem Isoliermaterial. Die Firma stellte Schaltanlagen, Transformatoren, Sicherungskästen, Stecker und weitere elektrotechnische Produkte her. Ende der 1990er-Jahre beschäftigte sie rund 70 Personen, etwa 50 Personen weniger als zur Zeit ihres grössten Betriebsumfangs, produzierte aber in kürzerer Zeit mehr. Dafür waren mehrere Faktoren verantwortlich: Im Produktionsbetrieb standen neben den alten Bohr- und Stanzmaschinen computergestützte Produktionszentren, welche mit geringerem Personalaufwand einen grösseren Ausstoss lieferten. Die Firma fertigte weniger Bestandteile in den eigenen Werkstätten und bezog mehr von Zulieferfirmen. Schliesslich war das Personal besser ausgebildet. Wer Ende der 1990er-Jahre als Lehrling anfing, bildete sich nicht mehr zum spezialisierten Elektro-, sondern zum vielseitigeren Polymechaniker aus. Seine Lehrzeit verbrachte er nur noch zu einem kleinen Teil mit produktiver Arbeit im Betrieb. Kurse ausserhalb der Firma und Ausbildungsarbeiten im Betrieb selbst nahmen einen guten Teil der Lehrzeit in Anspruch.

Zum Thema

Heimatmuseum Sissach, 1964

Maisingen in Liestal, ca. 1976

 
.hausformat | Webdesign, Typo3, 3D Animation, Video, Game, Print