Ergänzender Artikel zu:
Bildungsarbeit

Industrialisierung im Laufental

Den Grundstein zur Industrialisierung im Laufental legte wie andernorts auch der Bau der Eisenbahn. Die Jurabahn – 1875 war sie fertig gebaut – machte Laufen attraktiv. Zunächst kamen eine Unmenge ausländischer Arbeiter, welche die Bahnlinie bauten. 90 Prozent von ihnen stammten aus Italien, vornehmlich aus dem Norden des Landes. Sie bildeten aber nur die Vorhut, denn mit dem Einsetzen der Industrialisierung rückten viele Franzosen und Polen nach, welche in den steinverarbeitenden Betrieben Verdienst fanden. 1887 entstand die Zementfabrik, 1892 die Tonwarenfabrik Laufen. Ebenso waren aus dem noch agrarisch geprägten Thierstein die Arbeitsuchenden im Gebiet um Laufen unterwegs. Sie suchten nach Anstellungen in der Papierfabrik, der Pfeifenfabrik, der Korkwarenfabrik, der Mühle oder in der Teigwarenfabrik. Nicht nur die Zugehörigkeit zum bürgerrechtlichen Dorfverband, sondern auch die religiösen Zugehörigkeiten gerieten durcheinander. Im Laufe der Zuwanderung von Menschen aus aller Herren Länder stieg der Anteil der Reformierten in Laufen zwischen 1870 und 1900 von 4,9 Prozent der Bevölkerung auf 19 Prozent, was keine zu vernachlässigende Minderheit mehr war. Die Einwanderung nahm im ersten Jahrzehnt nach der Jahrhundertwende ungebremst weiter zu. Zwar war das Laufental zu Beginn des 20. Jahrhunderts einer der meistindustrialisierten Bezirke im Nordjura, gegenüber dem Kanton Basel-Landschaft war es jedoch wenig industrialisiert.

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