Ergänzender Artikel zu:
Dialektliteratur

Unterschiedliche Herkunft

1930 lebten im Kanton Basel-Landschaft nahezu 9000 Personen ausländischer Herkunft. Sie machten rund 10 Prozent der Bevölkerung aus. Vor dem Ersten Weltkrieg waren sie weit zahlreicher gewesen. Damals hatte ihr Anteil 14 Prozent betragen. Mehr als die Hälfte der Ausländerinnen und Ausländer, die sich 1930 im Kanton Basel-Landschaft aufhielten, stammte aus Deutschland. 2000 waren italienischer Abstammung, und 1200 kamen aus Frankreich. Der Rest verteilte sich auf eine Vielzahl weiterer Herkunftsländer. Sie waren in erster Linie als Arbeitskräfte in die Schweiz gekommen. Der expandierende moderne Sektor der Basler und Baselbieter Wirtschaft bot zahlreiche und attraktive Arbeitsplätze. Zum Beispiel kamen beim Bau des 1916 eröffneten Hauenstein-Basistunnels zahlreiche Italiener zum Einsatz. Sie wohnten in Tecknau in einer Barackensiedlung, die man eigens für sie hatte errichten lassen. Bei den Einheimischen stiess ihr fremdartiges Aussehen und Verhalten auf Neugierde, wie es Traugott Meyer in seinem Roman ‹s Tunnälldorf› eindrücklich beschrieb.(1) Doch diese schlug rasch in Feindseligkeit um, wenn sich dazu Anlass bot. Und solche Anlässe waren meist dann gegeben, wenn die wirtschaftliche Entwicklung die Arbeit knapp werden liess.

(1) Traugott Meyer: s Tunnälldorf, Aarau 1988

Zum Thema

Margaretha Schwab-Plüss

Porträt Schriftstellerin Helene Bossert, 1973

 
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