Ergänzender Artikel zu:
Dialektliteratur

Konjunkturverlauf

Die Seidenbänder waren ein Exportgut. Zwar wurden auch in der Region Basel und in der übrigen Schweiz Bänder abgesetzt; im Vergleich zum Export waren die auf dem Binnenmarkt verkauften Mengen allerdings bescheiden. Die Exportwerte und -mengen sind deshalb ein zuverlässiger Indikator für den Konjunkturverlauf der Basler Seidenbandindustrie. Für den Gang der Heimindustrie war die Exportmenge wichtiger als der Exporterlös, denn von dieser hing das Quantum an Arbeit für Fabriken und heimindustrielle Betriebe ab. 1895 betrug die Ausfuhrmenge 13 193 Zentner, der Zentner zu 50 Kilogramm. Diese Menge entsprach ziemlich genau dem Durchschnitt der Jahre 1885 bis 1895, der bei 13 436 Zentnern pro Jahr lag. Zwischen 1895 und 1905 sank dieser Durchschnittswert. Für das 20. Jahrhundert liegen mehr Zahlen vor. Sie zeigen, dass die kleine Exportmenge, mit der das 19. Jahrhundert zu Ende ging, in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts nur sachte wieder zunahm. Auch die Ausnahmejahre während und nach dem Ersten Weltkrieg erreichten nie die Exportmengen, wie sie in besseren Jahren Durchschnitt waren. In den Zwanziger und Dreissiger Jahren ging der Seidenbandexport nochmals zurück. Von diesem Einbruch erholte sich die Seidenbandindustrie nicht mehr. Die Jahre zwischen den Kriegen waren denn auch die Zeit, in denen Zeitgenossen wie der Dichter Traugott Meyer ein grosses Webstuhlsterben beobachteten.

Zum Thema

Margaretha Schwab-Plüss

Porträt Schriftstellerin Helene Bossert, 1973

 
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