Ergänzender Artikel zu:
Dialektliteratur

Heimatbilder – Bauernbilder

Laufentaler Bauern gibt es heute nur noch wenige, aber noch lange überlebten sie in den Köpfen. Das Bild vom Bauern ist eine alte Tradition. Gerade in den Jahrzehnten des Umbruchs, seit die Moderne mit ihren Fabriken und Eisenbahnen über das Laufental hereingebrochen war, wurde es stets wieder neu belebt. Das Bild vom ländlichen, dörflichen, bäuerlichen Laufental geisterte seither erst recht durch die Gedichtbände. Wie nie zuvor wurde es zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf Bilder gebannt und in Texte gefasst: «Ne Buuremaitli will i si, Das isch e so, und blibt derbi», dichtete Joseph Gerster- Roth 1923.(1) Ob er damit dem bekannten «E Buurebüebli maan i nit» etwas entgegenhalten wollte? Doch unterschied sich Joseph Gerster-Roth keine Spur vom Zeitgeist. Albin Fringeli seinerseits gab seinen Versen pathetische Überschriften wie «Am Heimatagger» oder «Heimaterde»: «Deheim, do isch dr Bode ruch Un gizig alli Zitt – Und doch nimmt jede a de Schueh Ne Bitzli Scholle mit. Dr Vatter het se umegschafft, Drin läbt echli vo syner Chraft. I luege am Obe d’Wulchen a, Wo obem Hus bliebt stoh, Es isch mr, s’syg ne gute Geist Zum Bsägne ane cho: Un drus vernimmsch ne sine Ton: Wär d’Heimet liebt – het s’Glügg zum Lohn!»(2)

(1) Joseph Gerster-Roth: Die stolzi Buuretochter (1923), in: Gerster, Lorenzo (Hg.): J. G.-R., Das literarische und historische Gesamtwerk in 7 Bänden, Bd. 2: Gedichte, Basel 1988, S. 239

(2) Albin Fringeli: Am Heimatagger, in: Dr Schwarzbueb 1935; Heimaterde, in: Dr Schwarzbueb 1931

 

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