Ergänzender Artikel zu:
Vereinslandschaft

Gründung einer katholischen Diaspora

1896 erteilte der Bischof von Basel den Katholiken in Sissach-Gelterkinden den Status einer selbständigen Missionspfarrei. Deren erster Pfarrer hiess Otto Wiederkehr und stammte aus Künten im aargauischen Reusstal. Die Familie Meyer richtete ihm über dem Gottesdienstlokal eine Wohnung ein und offerierte anlässlich seiner Amtseinsetzung in ihrem Hause ein Festessen für einen kleinen Kreis von auserwählten Gästen. Rechtlich konstituierte sich die Pfarrei als Römisch-katholische Kirchgenossenschaft Sissach, der alle katholischen Gläubigen ab dem 16. Altersjahr angehörten, wovon die männlichen Mitglieder ab dem 20. Altersjahr stimmberechtigt waren. Zum fünfköpfigen Kirchenvorstand gehörte von Amtes wegen der Pfarrer, und auch der Sohn des inzwischen verstorbenen Joseph Meyer sass im Gremium. Pfarrer Wiederkehr und seine Getreuen gingen nun daran, die Pfarrei mit kirchlichem Leben zu füllen. Neben dem sonntäglichen Gottesdienst wurde jeden Wochentag um sieben Uhr morgens Messe gehalten. Einmal im Monat, wenn ein Kapuziner als Aushilfe zu Gast war, gab es am Sonntagmorgen zusätzlich eine Frühmesse. In einer Reihe von Andachten bot der Pfarrer zudem seinen Schäfchen Gelegenheit zu frommer Übung. Die Gottesdienste waren unterschiedlich gut besucht, je nach Witterung. Finanziell war die Diasporagemeinde stark auf Unterstützung aus den katholischen Stammlanden angewiesen. So kam die Inländische Mission gänzlich für die Besoldung des Pfarrers auf und beglich etwa die Hälfte der Kosten für dessen Wohnung.

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