Ergänzender Artikel zu:
Steigende Mietpreise

Gartenstadt

In der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts war in den Agglomerationsgemeinden eine rege Bautätigkeit im Gang. Der so genannte Eigenbau, die Erstellung von Einfamilienhäusern, überwog den spekulativen Wohnungsbau, die Erstellung von Mehrfamilienhäusern.(1) Es sei im Einfamilienhäuserbau in letzter Zeit in der Stadt und ihren Vororten mehr als genug getan worden, meinte der Basler Architekt Emil Dettwiler allerdings bereits 1912. Damit sei dem Bedarf der mit «Glücksgütern gesegneten» Leute Genüge getan. Was jedoch Not täte, sei, auch den «Beamten, Angestellten und Arbeitern […] solid gebaute und bequem eingerichtete Wohnhäuser inmitten von dazugehörigem Garten- und Pflanzland zu erstellen». Dettwiler schwebte vor, nach ausländischem Modell eine Gartenstadt mit Gebäuden, Strassen, Plätzen, Brunnen, Gärten und Alleen zu errichten. Bei Münchenstein hatte er ausreichend günstiges und im Grünen gelegenes Bauland aufgespürt. Sein Bebauungsplan sah vor, auf einer Fläche von 100 000 Quadratmetern 250 Einheiten mit rund 500 Wohnungen zu erstellen. Die Gartenstadt Neu-Münchenstein sollte im Endausbau 2500 bis 3000 Personen beherbergen. In seiner Gartenstadt sollten schwergewichtig Zwei- und Dreizimmerlogis in Mehrfamilienhäusern entstehen, so dass sie auch «dem kleinen Mann» und den «weniger Bemittelten», den «Arbeitern» und «Subalternbeamten» Aufenthalt gewähren konnte. Sein Projekt rechnete deshalb mit ausgesprochen günstigen Mietpreisen.

(1) Emil Dettwiler: Die Gartenstadt «Neu-Mönchenstein», Basel 1912

Zum Thema

Wohnen in der Gartenstadt, 1912

Bau des Freidorfs, um 1920

 
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