Urheber: Staatsarchiv Baselland (Reproduktion)
Der Armenerziehungsverein, 1875
Christliche Fürsorge, patriarchalische Strenge und sozialpolitischer Ordnungswille prägten die Arbeit des 1848 gegründeten Basellandschaftlichen Armenerziehungsvereins. Vor allem die (unschuldigen) Kinder armer Familien galt es zu retten, wie diese biblische Darstellung andeutet. Sie zierte den Bericht des Vereins von 1875.
Die Armenpflege von Diegten, 1910
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Reproduktion)
Brief an den Armeninspektor, 1874
Diesen Hilferuf richtete Elisabeth Correncourt-Wagner 1874 an den kantonalen Armeninspektor Emil Gysin.
Urheber: Ernst Stückelberg (1831-1903)
Martin Birmann-Socin
Porträtiert wurde Pfarrer, Land- und Ständerat Martin Birmann (1828-1890) hier von einem der damals populärsten Schweizer Maler, Ernst Stückelberg.
Bilder der Armut
Eine arme Familie? Wer sich eine «Geiss» halten konnte, wie diese Taunerfamilie in Münchenstein, gehörte (noch) nicht zu den Ärmsten. Bilder von Armut aus dem Baselbiet sind selten. Arme liessen sich nicht porträtieren und wurden nicht abgebildet. Und wer vor der Kamera stand, zeigte sich in seinen besten Kleidern.
Anstalt Sommerau
Die Anstalt zu christlicher Erziehung armer Mädchen und verlassener weiblicher Waisen auf der Sommerau, Kirchgemeinde Rümlingen, wurde 1853 eröffnet. Seit 1866 stand sie auch Knaben offen. Das Foto stammt aus der Zeit um 1900 und zeigt die Zöglinge (mit Gartenwerkzeug) und das Heimpersonal.
Urheber: Theodor Strübin (1908-1988), Liestal
Adventssingen im Armenhaus Pfrund, 1952
Kinder singen am 21. Dezember im Zimmer zweier Bewohnerinnen der kantonalen Armen- und Altersanstalt, der so genannten Pfrund.
Urheber: Theodor Strübin (1908-1988), Liestal
Rüstarbeit im Pfrundhaus
Das undatierte Foto zeigt Frauen beim Abfädeln von Bohnen, die auf einem Gitter gedörrt werden. Möglicherweise handelt es sich um Bewohnerinnen der so genannten Pfrund in Liestal, dem kantonalen Altersheim resp. Armenhaus.
Urheber: Arnold Seiler-Rudin (1892-1978), Liestal
Kantonales Altersheim in Liestal
Das undatierte Foto zeigt die Gesamtansicht des kantonalen Altersheims (auch Pfrund genannt) in Liestal mit dem vorgelagerten Park. Rechts ist der Kamin des Fernheizwerks zu sehen. Das Altersheim war 1854 als Kantonsspital gebaut worden. Nach dem Bau des neuen Krankenhauses (auch Birmann-Spital genannt) diente es als Altersheim.
Urheber: Theodor Strübin (1908-1988), Liestal
Alter Schpittel Liestal, 1955
Zu sehen ist der alte Schpittel kurz vor seinem Abbruch. Auf der anderen Seite der Rheinstrasse liegt die Firma Schild AG.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Reproduktion)
Werbung für Auswanderung, 1906
Die Generalagentur Zwilchenbart unterhielt Agenturen in Basel und New York. Das Inserat stammt aus dem Bauernkalender von 1906.
Porträt eines Auswanderers, 1916
Für einige Baselbieter wurde der Traum vom erfolgreichen Neustart in der Fremde wahr. Stolz posierte der Thürner Johann August Grieder 1916 vor den Kulissen. Er hatte im kanadischen Montreal Arbeit als Milchführer gefunden.
Urheber: Johann Baptist Anklin-Jermann, Zwingen
Kinderarbeit
Kaum den Kinderschuhen entwachsen und schon in den Arbeitsalltag der Fabrik eingespannt: Die Mitarbeit von Kindern und Jugendlichen, obwohl kaum fotografisch dokumentiert, gehörte zu den Überlebensstrategien vieler von der Armut bedrohter Familien. Diese halbwüchsigen Knaben arbeiteten in einer Laufentaler Ziegelei. Das Bild stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert, vom Fotografen Johann Baptist Anklin-Jermann aus Zwingen.
Mittfastensingen in Blauen, um 1928
Beim Mittfastensingen zogen Kinder in den katholischen Dörfern von Haus zu Haus, um Eier und Mehl zu sammeln. Dieser Fastenbrauch symbolisierte wie alle so genannten Heischebräuche Ansprüche auf Unterstützung zwischen Dorfbewohnern. Gegen 1900 geriet das Mittfastensingen allerdings in Misskredit und wurde als Bettelei kritisiert. Es hatte seine soziale Bedeutung verloren. Oft waren jetzt nur noch die Kinder Armer unterwegs.