Ergänzender Artikel zu:
Aufwachen in der Risikogesellschaft

Lokale Initiativen

Neben den kantonalen Stellen beteiligten sich in der Nachkriegszeit des 20. Jahrhunderts zunehmend auch die lokalen Behörden an der Kulturpolitik. Viele Gemeindepolitikerinnen und -politiker waren sich bewusst, dass sich die Integration der Zugezogenen nicht automatisch vollzog. Wollten sie verhindern, dass sich ihre Dörfer zu Schlafstädten entwickelten, mussten sie selber aktiv werden oder private Initiativen unterstützen, die sich in ihren Gemeinden regten.(1) So führten beispielsweise Therwil, Biel-Benken und Reinach Banntage ein. Einige Dörfer hielten regelmässig Märkte ab. Grosser Beliebtheit erfreuten sich die so genannten Dorffeste, bei denen sämtliche Vereine mit Beizen und anderen Attraktionen mitwirkten. Bräuche wie die Pfingstblütler in Ettingen oder das Hutzgüri in Sissach lebten wieder auf. Auch das Fasnachtstreiben erhielt neue Impulse, wobei das grosse Basler Vorbild unverkennbaren Einfluss ausübte. Andere Gemeinden wie etwa Allschwil oder Muttenz machten sich um ihre historischen Dorfkerne verdient. 1976 zeichnete der Europarat Allschwil aus, Muttenz erhielt 1982 den Wacker-Preis. In einzelnen Gemeinden setzten sich Bürgerinitiativen für die bauliche Substanz ein, so zum Beispiel in Buus das Aktionskomitee für das Ständerhaus, in Ettingen der Kulturhistorische Verein und in Therwil die Interessengemeinschaft Alt-Therwil.

(1) René Salathé: Kultur im Baselbiet, in: Baselland unterwegs, Liestal 1982, S. 61-64

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