Ergänzender Artikel zu:
Aufwachen in der Risikogesellschaft

Verbreitung und Veränderung des Brauchtums

Maibäume als Brunnenschmuck waren im 19. Jahrhundert im Baselbiet verschwunden, tauchten aber in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder auf. In Oltingen war es beispielsweise Lehrer Emil Weitnauer, der dem Gemischten Chor mit Erfolg den Vorschlag unterbreitete, diesen Brauch wieder zu pflegen. Dass der alte Brauch einen Aufschwung erlebte, erbrachte schliesslich auch eine weitere Bestandesaufnahme des Volkskundlers Eduard Strübin zu Beginn der 1980er-Jahre. Er stellte in 32 Gemeinden Maibäume fest, die Brunnen schmückten. Sogar in der stadtnahen Gemeinde Muttenz tauchte regelmässig ein solcher auf. In den 40 Jahren, seit ein erstes Wiederauftauchen beobachtet worden war, hatte der Brauch seine Form allerdings verändert. Als wichtigste Neuerung stellte Strübin fest, dass das Schmücken der Brunnen in einigen Gemeinden, zum Beispiel in Sissach und Ramlinsburg, von Lieder- und Tanzvorträgen begleitet war. Auch die Träger des Brauchs waren andere. In der Zwischenkriegszeit hatten in erster Linie Brunnennachbarn oder die unorganisierte Dorfjugend den Brauch gepflegt. In den 1980er-Jahren waren es vorwiegend Vereine und andere feste Gruppierungen, die sich der Maibäume annahmen. Wo Tanz und Gesang als begleitende Elemente hinzukamen, waren Chöre und Trachtengruppen aktiv.

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