Ergänzender Artikel zu:
Aufwachen in der Risikogesellschaft

Die Brandkatastrophe

15 Feuerwehren mit 392 Mann, 68 Fahrzeugen, 21 Wasserwerfern und einem Löschboot rangen in der Nacht des 1. Novembers 1986 das Grossfeuer in der Lagerhalle 956 der Firma Sandoz in Schweizerhalle nieder. Die kantonale Katastropheneinsatzleitung hatte ihr Aufgebot 34 Minuten, nachdem der Brand entdeckt worden war, erhalten. Knapp eine Stunde später war der Einsatzleiter mit seinem Stab auf dem Brandplatz eingetroffen. Das Hauptproblem des Katastrophenstabs bestand darin, das Gefahrenpotential einzuschätzen. Da vollständige und genaue Lagerlisten fehlten, wusste er nicht genau, was verbrannte und welche chemischen Verbindungen mit dem Rauch in die Luft gingen. Erst später liess sich feststellen, dass dort 1350 Tonnen Agro-Produkte gelagert worden und zu Tausenden unbekannte Verbindungen verbrannt waren. Die Agglomeration Basel hatte Glück gehabt. Von wenigen gesundheitlichen Schädigungen abgesehen, waren die Einwohner mit dem Schrecken davongekommen. Die Feuerwehren hatten ein Übergreifen des Brandes auf Natrium- und Phosgenlager in der Nachbarschaft verhindern können. Mit dem Löschwasser gerieten aber Tonnen von Schadstoffen in den Strom, darunter schätzungsweise 150 Kilogramm Quecksilber. Das Wasser verfärbte sich rot und trug seine giftige Fracht während Tagen Richtung Nordsee. Die Trinkwasseranlagen flussabwärts mussten stillgelegt werden. Die Pflanzen- und Tierwelt des Flusses überlebte die Verseuchung nicht. Selbst den widerstandsfähigen Aal fischte man tonnenweise tot aus dem Rhein.

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