Ergänzender Artikel zu:
Vom «Schpittel» zum Spital

Aussatz

Aussatz war eine hochansteckende Krankheit, welche unter dem Namen Lepra heute noch bekannt ist. Sie endete fast immer mit dem Tod. Noch schlimmer als der Krankheitsverlauf war das Aussehen der Kranken. Eitrige, offene Geschwüre verunstalteten sie und machten sie für die Gemeinschaft im Dorf nicht nur unansehbar, sondern durch die Ansteckungsgefahr auch unakzeptierbar. Sie wurden daher aus den Dörfern vertrieben und waren obdachlos. Von daher der Name «Feldsiechen». Der Name «Sondersiechen» stammt aus der Zeit, in der die Aussätzigen bereits in den Siechenhäusern Aufnahme fanden, von anderen Kranken und Gebrechlichen jedoch abgesondert wurden. Später waren die Aussätzigen verschwunden, die «Siechenhäuser» waren geblieben. In ihnen befand sich eine ganze Reihe an anderen Krankheiten leidender Menschen: geistig und körperlich Behinderte, aber auch andere Randständige der Gesellschaft, so genannte Liederliche, Vaganten und notorische Alkoholikerinnen und Alkoholiker. Auch kantonsfremde Arme, welche auf den so genannten Bettelfuhren eingebracht wurden, landeten im Siechenhaus.

Zum Thema

Schpittel in Liestal, 1942

Video Clip - Abgeschoben und verwahrt: Leben in der Pfrund

 
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