Ergänzender Artikel zu:
Vom «Schpittel» zum Spital

Ein erster Aufstand

Als 1830 im Basler Grossen Rat eine basellandschaftliche Petition für Gleichberechtigung eingereicht wurde, blieb sie erfolglos. Die Petenten rings um Stephan Gutzwiller gaben sich jedoch nicht geschlagen und versuchten beharrlich, ihre Ziele durch eine grossangelegte Versammlung, eine Landsgemeinde in Liestal, zu stärken. Am 6. Januar 1831 wurde im Wirtshaus Engel in Liestal gar eine provisorische Baselbieter Regierung gewählt. Die Wirkung dieses revolutionären, ungesetzlichen Handelns ist nicht gering zu schätzen. Die Situation spitzte sich zu. Die städtische Regierung beschloss, aller Aufruhr sei mit Waffengewalt zu unterdrücken. Allschwil, Binningen sowie ein paar Tage später die Stadt Liestal wurden von Truppen eingenommen, doch die Aufständischen hatten sich längst nach Sissach und dann nach Aarau davongemacht. Die Städter kehrten wieder um. Was sie erreicht hatten, war eine Polarisierung der Dörfer auf der Landschaft in zwei Lager. Von vornherein waren längst nicht alle Baselbieter Gemeinden mit den aufrührerischen Umtrieben gegen die Stadt einverstanden gewesen. In erster Linie die Posamenterinnen und Posamenter fürchteten jeden Affront der Stadt gegenüber, weil sie von den städtischen Seidenbandfabrikanten abhängig waren. Die Emanzipation der Basler Landschaft war nicht von Anfang an und nicht bei allen einzig und allein auf Trennung ausgerichtet, sondern zielte auf eine repräsentative, gleichberechtigte Vertretung im Grossen Rat.

Zum Thema

Schpittel in Liestal, 1942

Video Clip - Abgeschoben und verwahrt: Leben in der Pfrund

 
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